Guter Beitrag über (nervende) Kellner

Hier ein sehr getroffener Beitrag über einen Großteil der aktuellen Kellner. Auf Geizhals.at habe ich mehrmals das Thema angeschrieben, leider folgten darauf wenig seriöse Kommentare. Der Verfasser des verlinkten Textes schreibt mir aus der Seele, und das mit einem relativ kurzen Text, in dem längst nicht alle Punkte mäßiger Bedienung erwähnt werden. Der Gast spielt eine Nebenrolle, der Kellner ist König und gibt den Takt an, Wünsche des Kunden werden schon fast als frech empfunden.

Jemand anders schreibt über die sieben schrecklichen Kellnertypen, siehe hier.

Was mich nervt sind die auswendig gelernten Fragen und Verhaltensmuster von aktuellen typischen Kellnern. Der Kellner mutierte zu einem programmierten Roboter und ist ein aufdringlicher Taktgeber, er ist viel zu sehr im Vordergrund. Eigentlich sollte er unauffällig sein und lediglich die Wünsche seiner Gäste erfüllen! So wie es noch in guten alten Zeiten von Opa und Oma war, ich möchte mich fallen lassen können, so richtig entspannen. Stattdessen erlebe ich Kellner, die mir alle paar Minuten etwas neues aufschwatzen wollen, bloß damit der Umsatz für seinen Dienstgeber passt. So ist zumindest ihr Wunsch und ihre Theorie, aber Tatsache ist für mich, dass ich dann nicht mehr komme, weil sie mir zu aufdringlich und lässtig sind. Und Kunden die nicht mehr kommen - ja richtig - bringen keinen einzigen Cent. Nicht selten ist weniger mehr, sowie im Augustiner Bräustüberl in Salzburg, wo es gar keine Kellner gibt. Die Gäste fühlen sich dort einfach wohl und frei, konsumieren und kommen daher auch gerne.

Sofort soll ich ein Getränk bestellen, obwohl ich noch gar nicht die Speisekarte in der Hand hatte, obendrein trinke ich lieber nach dem Essen. Das regelmäßige Nachfragen ob alles in Ordung ist und ob er/sie noch etwas bringen soll, wird auf Dauer nervig, ich melde mich schon von selbst, wenn ich etwas möchte. Die Unterbrechungen während ich mit meiner Begleitung spreche, führen definitiv nicht zur Begeisterung. Oftmal vermisse ich auch die Angabe, wieviel Fleisch zB der Kunde beim bestellten Schnitzel erhält. Also irgendwie eine Orientierung was ich bestellen soll, wenn ich einen großen Hunger habe. Hierbei können die meisten Kellner leider auch nicht viel sagen. Was bei Getränken selbstverständlich ist (Mengenangabe), wird aber bei festen Speisen kläglich vernachlässigt. Ebenfalls ist es für manche Adressen nicht selbstverständlich, Speisen sowie Getränke, die sie gar nicht mehr führen, aus der Menükarte zu streichen. Noch Jahre später wurden sie gelistet, aber nie wieder verkauft.

Eigenartig finde ich auch das Abservieren von Tellern, obwohl sich noch Nahrung darauf befindet, und der Gast vorhat es zu essen. Wie stellen sich das die Kellner vor? Dass der Kunde permanent wie eine Fressmaschine agiert?! Etwas Konversation mit seiner Begleitung ist vollkommen normal. Also vor dem Abservieren von Tellern, einfach fragen ob das auch erwünscht ist. Mir ist das sogar passiert, als ich direkt vor mir einen Salatteller hatte und die Gabel in meiner Hand!

Irreführend frech finde ich, einem Kunden zu seinem bestellten Menü, Brezel oder Brötchen dazuzustellen, weil das eigentlich suggeriert, das gehört zu seinem Essen fix dazu. In Österreich wird das aber für üblich extra verrechnet! Verzeihung meine Komiker der modernen Kellnerwelt; wenn ich etwas nicht bestellt habe, aber zu meinem Essen dazugestellt wird, dann heißt das für den gesunden Menschenverstand, das gehört dazu. Sowie eine Semmel zu Würstchen, oder ein alkoholischer Nachschluck (meist Pflaumenwein) beim Chinesen bevor man geht.

Bürokratisch und umständlich gehts obendrein auch manchmal zu. Ein Kellner nur für Getränke, ein Kellner nur für Speisen, ein Kellner nur fürs Zahlen. Tja, hier muss der Kunde erstmal fragen, was er sich denn überhaupt von jenem Kellner erwarten darf! Und faule Kellner die alles zusammen kassieren wollen (alle Personen am Tisch), meide ich. Einerseits kann ich es mir nicht leisten regelmäßig alle Begleiter einzuladen, andererseits möchte ich auch nicht von jemanden eingeladen werden. Ich bezahle mein Essen gerne selbst, also wird getrennt gezahlt. Im Supermarkt zahle ich ja auch nicht für meine Begleitung.

Gute Kellner sind heute selten zu finden, obendrein brauche ich sie gar nicht, mir gefallen Adressen mit Selbstbedienungsprinzip ganz gut. Dabei muss man nicht sofort an Fast Food denken, zB Vapiano erfüllt dieses (gibts auch in Wien nahe Prater), Ikea, Augustinerbräustüberl in Salzburg oder das Paradiso in Graz. In aller Ruhe ungestört sitzen und speisen zu können, das weiß ich sehr zu schätzen.

Euer Lieblingsgastro

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